sozial-Branche

Armut

Diakonie fordert mehr Geld für Bahnhofsmissionen



Eine bessere finanzielle Unterstützung für die Arbeit der Bahnhofsmissionen in Deutschland fordert die Diakonie Rheinland-Westfalen-Lippe (RWL). Die rund 2.000 ehrenamtlichen Mitarbeiter der 103 Bahnhofsmissionen in Deutschland leisteten "vielfältige Arbeit" für Menschen in Not, sagte die zuständige Diakonie-Referentin Karen Sommer-Loeffen am 20. April in Düsseldorf. "Es wäre gut, wenn ihre wichtige soziale Arbeit nicht nur mit Spenden und Kirchensteuermitteln finanziert würde, sondern auch staatliche Zuschüsse erhielte."

Die "chronische Unterfinanzierung" der Bahnhofsmissionen werde ihrer Rolle als sozialer Anlaufstelle und Reiseservice nicht gerecht. "Für die zunehmend komplexere und kompliziertere soziale Arbeit brauchen wir mehr professionelles Personal und mehr Schulungen für die ehrenamtlichen Mitarbeiter", erklärte Sommer-Loeffen weiter.

Neben wohnungslosen Menschen betreuen die Einrichtungen nach Angaben des Diakonie-Vorstandes Christian Heine-Göttelmann vor allem Flüchtlinge und Arbeitsmigranten aus Süd- und Osteuropa. Mittlerweile habe fast jeder vierte Gast der Bahnhofsmission einen Migrationshintergrund. Zugleich mahnte Heine-Göttelmann, dass die sozialen Hilfsangebote viele Menschen vor Ort nicht mehr erreichten. Deshalb müsse "die soziale Arbeit besser vernetzt werden, damit sie auch bei Menschen ankommt, die unter mehrfachen Problemen wie Sucht, Schulden, Arbeits- und Wohnungslosigkeit leiden".

Über die Arbeit der Bahnhofsmissionen informiert der Tag der Bahnhofsmission am kommenden Samstag. Den bundesweiten Aktionstag gibt es seit acht Jahren, in diesem Jahr steht er unter dem Motto "Hoffnung geben, wo Menschen leben".


« Zurück zur vorherigen Seite


Weitere Themen

Bundespräsident Steinmeier würdigt Bethel als "Ort der Zuversicht"

Unter dem Motto "Aufgetaucht" haben die v. Bodelschwingschen Stiftungen ihr 150-jähriges Bestehen mit einem Ostergottesdienst gefeiert. Bundespräsident Steinmeier lobt den Beitrag Bethels für eine bessere Lebensqualität für Menschen mit Behinderung.

» Hier weiterlesen

Diakonie beriet erstmals seit 2003 wieder mehr Schwangere

Knapp 1.900 schwangere Frauen haben im vergangenen Jahr das Beratungsangebot der Diakonie Sachsen in Anspruch genommen. Damit stieg die Zahl der Beratungen zu Konflikten in der Schwangerschaft erstmals seit 2003 wieder an, wie die Diakonie Sachsen am 19. April in Radebeul mitteilte. In den landesweit 19 Beratungsstellen wurden 2016 insgesamt 2.033 Gespräche geführt.

» Hier weiterlesen

Erziehen ohne Geld

Alleinerziehende haben ein beinahe dreimal so hohes Armutsrisiko wie die Durchschnittsbevölkerung. Was das bedeutet, weiß Brigitte Rösiger, die viele dieser Eltern am Telefon berät.

» Hier weiterlesen