Ausgabe 14/2017 - 07.04.2017
Berlin, Nürnberg (epd). Akademiker sind nach Einschätzung des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung "ganz klar die Gewinner am Arbeitsmarkt". Nach Angaben der Forschungseinrichtung der Bundesagentur für Arbeit ist das Risiko, arbeitslos zu werden, für Hochschulabsolventen deutlich geringer als für die übrigen Beschäftigten. Im Jahr 2015 betrug die Arbeitslosenquote von Akademikern 2,4 Prozent, wie das Nürnberger Institut am 5. April in Berlin mitteilte. Die Arbeitslosenquote für alle Beschäftigten habe dagegen bei 6,6 Prozent gelegen, für Ungelernte sogar bei 20,3 Prozent.
Dasselbe Bild liefert ein Vergleich der Brutto-Verdienste von Beschäftigten. Während Akademiker über ihr Erwerbsleben hinweg den Angaben zufolge durchschnittlich fast 2,4 Millionen Euro verdienen, erreichten Absolventen einer beruflichen Ausbildung im Mittel etwa 1,5 Millionen Euro. Ohne abgeschlossene Berufsausbildung erzielten Beschäftigte im Durchschnitt ein Brutto-Lebensentgelt von 1,2 Millionen Euro.
"Wir sehen auch im Zeitverlauf keine Entwertung von höheren Bildungsabschlüssen", sagte Forschungsdirektor Joachim Möller in Berlin. Der seit Jahrzehnten anhaltende Trend zur Höherqualifizierung sei ungebrochen, Entwicklungen wie die Digitalisierung verstärkten das eher. Es gebe daher keinen Grund, vor der Aufnahme eines Studiums zu warnen, sagte Möller.