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Bundesregierung

Nahles kündigt Joboffensive für Langzeitarbeitslose an



Mit einer neuen Joboffensive will Bundesarbeitsministerin Andrea Nahles (SPD) 100.000 Langzeitarbeitslose in Beschäftigung vermitteln. Für das Programm ist eine Anschubfinanzierung im ersten Jahr von zwei Milliarden Euro vorgesehen, kündigte Nahles am 31. März in Dortmund an. In den weiteren Jahren koste die Förderung den Staat jeweils rund 1,3 Milliarden Euro. Zielgruppe der Initiative sind Menschen, die seit acht Jahren oder länger keinen Arbeitsplatz mehr haben.

Im ersten Jahr werden die Stellen vollständig von der öffentlichen Hand gefördert. In den Folgejahren soll der Zuschuss um jeweils zehn Prozent sinken. Die höchste mögliche Förderdauer liegt bei fünf Jahren.

Nahles knüpft damit an das bisherige Programm "Soziale Teilhabe" an, bei dem die finanzielle Unterstützung auf drei Jahre und die Anzahl der Teilnehmer auf 20.000 begrenzt ist. Darüber hinaus ist bei der neuen Joboffensive ein Coaching für die Langzeitarbeitslosen verpflichtend, die wieder eine Stelle vermittelt bekommen haben. Die Begleitung muss mindestens ein Jahr dauern, kann aber verlängert werden und wird vom Bund übernommen. Die Flankierung sei wichtig, um die Wiederaufnahme in den Arbeitsmarkt zu unterstützen und Abbrüche zu verhindern, sagte Nahles.

Eine Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Stellen sozialversicherungspflichtig sind. Die Jobs können sowohl in sozialen Einrichtungen als auch in Unternehmen oder bei Kommunen gefördert werden, erläuterte Nahles.

Ziel sei es, den betroffenen Menschen wieder eine berufliche Perspektive zu geben, damit sie Würde und Anerkennung finden, sagte die Arbeitsministerin. Auch wenn der Arbeitsmarkt derzeit gut da stehe, gebe es doch gerade bei der großen Gruppe der Langzeitarbeitslosen Handlungsbedarf. Es sei zwar gelungen, die Zahl der Menschen, die länger als ein Jahr ohne feste Stelle sind, von 1,7 Millionen im Jahr auf inzwischen unter eine Million zu senken. Jeder Langzeitarbeitslose sei jedoch einer zu viel. Im Juni 2016 war ein Viertel aller erwerbsfähigen Leistungsberechtigten im Bereich der Arbeitslosenhilfe II acht Jahr und länger ohne Arbeit.


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