Ausgabe 02/2017 - 13.01.2017
Bonn (epd). Die tariflichen Ausbildungsvergütungen in West- und Ostdeutschland gleichen sich immer mehr an. Im vergangenen Jahr seien die Vergütungen in Ostdeutschland um 4,9 Prozent auf durchschnittlich 807 Euro brutto im Monat gestiegen, teilte das Bundesinstitut für Berufsbildung am 5. Januar in Bonn mit. Zugleich legten die Entgelte für Auszubildende in Westdeutschland um 3,2 Prozent auf 859 Euro pro Monat zu. Damit wurde in den ostdeutschen Bundesländern 94 Prozent der westlichen Vergütungshöhe erreicht.
Aufgrund der guten Wirtschaftslage in Deutschland, aber auch wegen der wachsenden Schwierigkeiten vieler Betriebe, Ausbildungsplätze zu besetzen, wurden die tariflichen Ausbildungsvergütungen in den letzten Jahren den Angaben zufolge immer wieder deutlich angehoben: im Osten stärker als im Westen.
Das Bundesinstitut hatte bei seiner Untersuchung die tariflichen Ausbildungsvergütungen für das Jahr 2016 ausgewertet. Ermittelt wurden die durchschnittlichen Vergütungen für 181 Berufe in West- und 151 Berufe in Ostdeutschland. Das Institut führt die Auswertung seit 1976 jährlich zum 1. Oktober durch.
Zwischen den einzelnen Ausbildungsberufen bestehen der Untersuchung zufolge erhebliche Unterschiede in der Vergütungshöhe. Besonders hoch lagen 2016 die tariflichen Ausbildungsvergütungen in den Berufen des Bauhauptgewerbes - etwa Maurer - mit monatlich 1.042 Euro im Gesamtdurchschnitt. Sehr hohe tarifliche Vergütungen wurden auch in den Berufen Kaufmann/-frau für Versicherungen und Finanzen (1.028 Euro) und Mechatroniker (1.023 Euro) gezahlt. Vergleichsweise niedrig waren die tariflichen Vergütungsdurchschnitte für Florist (587 Euro) und Schornsteinfeger (495 Euro).