Ausgabe 46/2016 - 18.11.2016
Münster, Berlin (epd). Pflegekräfte bei den kirchlichen Wohlfahrtsverbänden verdienen laut Diakonie-Präsident Ulrich Lilie überdurchschnittlich gut. Die kirchlichen Wohlfahrtsverbände Diakonie und Caritas "sind nicht das Problem auf dem hart umkämpften Markt der Pflege", sagte Lilie laut Redetext am 12. November auf der Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Münster: "Es ist unumstritten, dass wir in der Pflege - und zwar landesweit - überdurchschnittlich hohe Gehälter zahlen. Wir brauchen uns nicht zu verstecken."
Das zeigten unabhängige Untersuchungen und das habe ihm auch Verdi-Chef Frank Bsirske bestätigt, sagte Lilie den Angaben zufolge. Es sei schlicht falsch zu glauben, dass die Diakonie ihre Mitarbeiterinnen in der Pflege schlecht bezahle. Das kirchliche Arbeitsrecht habe zu Unrecht keinen guten Ruf, bedauerte der Präsident des evangelischen Wohlfahrtsverbands.
Die Grünen traten auf der Bundesdelegiertenkonferenz für Reformen beim kirchlichen Arbeitsrecht ein. Die Delegierten verabschiedeten am 13. November mit großer Mehrheit den Leitantrag des Parteivorstandes "Religions- und Weltanschauungsfreiheit in der offenen Gesellschaft". Die Grünen wollen, dass in kirchlichen Betrieben Streiks möglich sind. Außerdem stoßen sie sich an Regelungen in der katholischen Kirche, die Sanktionen gegen Wiederverheiratete und Homosexuelle ermöglichen.