Ausgabe 39/2016 - 30.09.2016
Hannover, Braunschweig (epd). Der Sozialverband Deutschland will niedersächsische Fitnessstudios auf den Umgang mit Menschen mit Behinderungen testen. Hintergrund seien die Erfahrungen eines Sehbehinderten in Hannover, sagte eine Sprecherin des Landesverbands am 26. September in Hannover. Ihm sei in einem Studio die Mitgliedschaft gekündigt worden, weil er zu viel Aufwand mache und andere Gäste sich gestört fühlten. In zwei weiteren Studios sei ihm dann die Mitgliedschaft verwehrt worden.
Manche Studios seien mittlerweile mit einem barrierefreien Zugang beispielsweise schon gut auf Rollstuhlfahrer eingestellt, hieß es. Für Blinde oder Sehbehinderte sei es oft schwerer, passende Trainingsmöglichkeiten zu finden. Bis Mitte Oktober will der Verband die landesweite Untersuchung auswerten.
Bei einem ersten Test in Braunschweig erhielten den Angaben des Kreisverbands zufolge alle fünf überprüften Einrichtungen ein lobendes Urteil: Alle Fitnessstudios seien sehr bemüht gewesen, Lösungen für die speziellen Anforderungen der sehbehinderten Testperson zu finden, hieß es. Der Test in Braunschweig wurde in Studios unterschiedlicher Größe Anfang August in Begleitung eines Verbandsmitarbeiters durchgeführt.
Der Sozialverband Deutschland (SoVD) vertritt nach eigenen Angaben die Interessen von Mitgliedern der gesetzlichen Renten- und Krankenversicherung sowie von pflegebedürftigen, behinderten und sozial benachteiligten Menschen. Er wurde 1917 als Kriegsopferverband gegründet und hat heute bundesweit etwa 560.000 Mitglieder. Mit knapp 280.000 Verbandsangehörigen stellt der Landesverband Niedersachsen die Hälfte aller Mitglieder.