Ausgabe 10/2016 - 11.03.2016
Kirsten Heisig (1961-2010), Jugendrichterin und Autorin, ist Namensgeberin eines Platzes in Berlin-Neukölln. Heisig habe nicht nur ein Herz für ihre Klientel gehabt, "sondern wusste auch Grenzen zu setzen", begründete das Neuköllner Bezirksamt die Entscheidung. Heisig war ab 2008 als Jugendrichterin am Amtsgericht Tiergarten für Neukölln zuständig. Die Juristin hatte sich im Sommer 2010 im Alter von 48 Jahren das Leben genommen. Bundesweit bekannt wurde sie durch das "Neuköllner Modell". Bei dem umstrittenen Verfahren kommen jugendliche Straftäter auch bei kleinen Delikten möglichst rasch vor Gericht. Damit soll die erzieherische Wirkung erhöht werden. Heisigs Lebensgeschichte wurde vor zwei Jahren von der ARD mit Martina Gedeck in der Hauptrolle verfilmt.
Walter Meng, der frühere Leiter der Stadtmission der Evangelischen Gesellschaft (eva) in Stuttgart, ist tot. Der Diakon starb im Alter von 89 Jahren am 7. März. Meng ließ sich nach dem Zweiten Weltkrieg auf der Ludwigsburger Karlshöhe zum Diakon und Gemeindehelfer ausbilden. Nach einer Station bei der Diakonischen Bezirksstelle in Schorndorf wechselte er als theologischer Referent zum Diakonischen Werk der EKD. Von 1974 bis zu seiner Pensionierung 1989 war er Leiter der Stadtmission. Meng gehört zu den Initiatoren der Telefonseelsorge in Deutschland.
Frieder Grau (65), Pfarrer und Theologischer Vorstand der Stiftung Karlshöhe Ludwigsburg, ist nach 14 Jahren im Amt in den Ruhestand getreten. In seiner Amtszeit wuchs die diakonische Stiftung von 480 auf fast 600 Mitarbeiter. Grau kam im Jahr 2002 zur Karlshöhe. Zehn Jahre war er im Verbandsrat des Diakonischen Werkes in Württemberg, dem gewählten Leitungsorgan des Verbandes, und in bundesweiten Gremien zum Diakonat. Seine Nachfolgerin auf der Karlshöhe wird ab 1. Juni die promovierte Theologin Dörte Bester (43), geschäftsführende Pfarrerin der Evangelischen Kirchengemeinde Aich-Neuenhaus (Kreis Esslingen).
Christian Weiß, Diplom-Betriebswirt, verstärkt als Landesreferent das Team der bpa-Landesgeschäftsstelle Bayern. Zuletzt war er in der Alten- und Behindertenhilfe tätig. Parallel dazu läuft seine Promotion an der Universität Bremen. Weiß war Mitautor der Studie "Rolle der privaten Anbieter in der Pflegeversorgung Deutschland", die im Vorjahr erschien.
Juliane von Krause, Frauenrechtlerin aus München, hat das Bundesverdienstkreuz am Bande erhalten. Die Auszeichnung wurde am 7. März von Bundespräsident Joachim Gauck vergeben. Juliane von Krause setze sich seit Jahrzehnten für die Belange und Rechte von Frauen und Mädchen vor allem in den Bereichen Menschenhandel, Zwangsverheiratung und Genitalverstümmelung ein. Sie ist Geschäftsführerin der ökumenischen Organisation "Stop dem Frauenhandel", die die Beratungsstelle JADWIGA für Opfer von Frauenhandel in München trägt. Außerdem engagiert sich von Krause in der Frauenrechtsorganisation Terre des Femmes.
Inge Danielzick (58) ist "Bremer Frau des Jahres". Die kirchliche Sozialexpertin erhielt die Auszeichnung für ihr Engagement für gleiche Rechte und Teilhabe für Frauen in allen Lebensbereichen. Danielzick leitet den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der Bremischen Evangelischen Kirche. Sie engagiert sich vor allem für alleinerziehende Frauen. Danielzick sagte, solange das Einkommen von Frauen in Bremen 23 Prozent unter dem der Männer liege, sei noch einiges zu tun. Der Titel "Bremer Frau des Jahres" wird vom Bremer Frauenausschuss vergeben.
Renate Krüger (81), Schweriner Schriftstellerin und Kunsthistorikerin, ist am 3. März in Neubrandenburg mit dem Siemerling-Sozialpreis der Dreikönigsstiftung ausgezeichnet worden. Krüger habe sich Zeit ihres Lebens für ihre Heimat und die katholische Kirche eingesetzt, sagte Justizstaatssekretärin Birgit Gärtner (CDU). Sie habe sich weder von der Schikane des DDR-Unrechtssystems noch von ausweglos erscheinenden Lebenslagen beirren lassen. Der Siemerling-Sozialpreis ist mit 10.000 Euro dotiert und wird seit 1994 vergeben. Damit ehrt die Neubrandenburger Dreikönigsstiftung "Menschen, die sich im besonderen Maße um christlich-humanistische, kulturelle oder soziale Werte verdient gemacht haben".
Michael Sommer (64), ehemaliger DGB-Vorsitzender, ist neu im ZDF-Verwaltungsrat. Der Fernsehrat wählte ihn in das Gremium, das den Haushalt des ZDF überwacht. Im Fernsehrat sitzt Sommer seit 2004, seit vier Jahren ist er stellvertretender Vorsitzender. Von 2002 bis 2014 war Sommer Bundesvorsitzender des Deutschen Gewerkschaftsbundes (DGB).