In Belgien sind im vergangenen Jahr 2.309 Fälle von Sterbehilfe registriert worden, knapp 300 mehr als im Jahr 2016 mit 2.028 Fällen. In beiden Jahren waren es mit 50,1 Prozent etwas mehr Männer als Frauen (49,9 Prozent), wie aus dem am 17. Juli in Brüssel vorgelegten Zweijahres-Bericht der Föderalen Kontroll- und Prüfungskommission zur Euthanasie hervorgeht.

Gut die Hälfte der Menschen, die von der Statistik registriert durch Sterbehilfe aus dem Leben schieden, entfiel in beiden Jahren auf die Gruppe der 70- bis 90-Jährigen. Sowohl in Richtung höheres Alter als auch jüngeres Alter nehmen die Zahlen jeweils ab. 2016 wurden dem Bericht zufolge in Belgien zwei und 2017 ein Fall von Sterbehilfe bei Minderjährigen registriert. Diese ist seit 2014 mit Einschränkungen erlaubt, unter anderem müssen die Betroffenen unheilbar krank sein und den Schritt selbst verlangen. Sterbehilfe für Erwachsene ist in Belgien seit 2002 erlaubt.

Die Deutsche Stiftung Patientenschutz äußerte sich über die allgemeine Entwicklung in Belgien besorgt. „Mittlerweile sterben viermal so viele Menschen durch aktive Sterbehilfe als im Straßenverkehr", erklärte Vorstand Eugen Brysch in Dortmund. "Unter dem Deckmantel der Selbstbestimmung werden so auch Kinder, psychisch Kranke und Demenzpatienten getötet."