Berlin (epd). Bei der Beschwerdestelle der Freiwilligen Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter (FSM) sind im vergangenen Jahr 5.614 Meldungen eingegangen. Das sei eine Steigerung um 21 Prozent gegenüber dem Vorjahr (4.644 Beschwerden) und zugleich ein historischer Höchststand, heißt es in dem am 9. Juli in Berlin veröffentlichten Jahresbericht der FSM.
Etwa ein Fünftel (1.155 Beschwerden) der eingegangenen Hinweise betrafen den Angaben zufolge Missbrauchsdarstellungen von Kindern und Jugendlichen. Damit sei dieser Anteil der Beschwerden auf ähnlich hohem Niveau wie im Vorjahr geblieben (2016: 1.394).
Dagegen sei der Anteil der Meldungen mit erwachsenenpornografischen Inhalten 2017 deutlich gestiegen. Mit 1.375 Hinweisen (rund 24 Prozent) machten diese Inhalte erstmals den größten Teil der Beschwerden aus. Der Anstieg sei insbesondere auf nutzergenerierte Inhalte in den sozialen Netzwerken zurückzuführen.
Deutlich zurückgegangen seien im vergangenen Jahr Hinweise über Rechtsextremismus mit 103 Beschwerden (2016: 263 Meldungen). Gleiches gelte auch für volksverhetzende Inhalte mit 54 Hinweisen (2016: 103 Meldungen). Mutmaßlich liege der Rückgang daran, dass in sozialen Netzwerken rechtswidrige Inhalte mittlerweile zuverlässiger entfernt werden, teilte die Freiwillige Selbstkontrolle mit.
Die Freiwillige Selbstkontrolle Multimedia-Diensteanbieter ist eine Selbstkontrolleinrichtung für den Bereich Telemedien, die sich in erster Linie dem Jugendmedienschutz widmet. Der Verein engagiert sich maßgeblich in der Bekämpfung illegaler, jugendgefährdender und entwicklungsbeeinträchtigender Inhalte in Onlinemedien. Dazu betreibt die FSM eine Beschwerdestelle, an die sich jeder kostenlos wenden kann.