Fünf Jahre nach einem Brandanschlag mit zwei Toten auf einer Farm im Süden Chiles sind drei Männer vom Volk der Mapuche verurteilt worden. Das Gericht wertete die Straftat als terroristischen Akt und verhängte lebenslange Haftstrafen gegen zwei Männer, wie der Radiosender BioBio am 11. Juni berichtete. Der dritte Verurteilte erhielt fünf Jahre Gefängnis auf Bewährung. Acht weitere Angeklagte waren bereits im Mai freigesprochen worden.  

Den verurteilten Mapuche wird vorgeworfen, im Januar 2013 einen Brandanschlag auf eine Farm in der Region Araucanía im Süden Chiles verübt zu haben. Ein Ehepaar wurde damals getötet.  

Politik der harten Hand

Präsident Sebastián Piñera begrüßte das Urteil. "Es ist ein wichtiger Schritt gegen Terrorismus und Straflosigkeit in der Region Araucanía. Wir werden den Terrorismus weiterhin bekämpfen", schrieb er im Kurznachrichtendienst Twitter. Piñera hatte zum Amtsantritt im März eine harte Hand gegen Gewalt in der von Landkonflikten geprägten Region angekündigt.    

Das aktuelle Urteil markiert das Ende des zweiten Prozesses. In erster Instanz waren im Oktober 2017 insgesamt elf Angeklagte freigesprochen worden. Doch ein Berufungsgericht hob diesen Freispruch wenige Monate später wieder auf und ordnete ein neues Verfahren an.  

Menschenrechtsorganisationen kritisieren, dass in Chile das umstrittene Anti-Terrorismus-Gesetz entgegen internationaler Rechtsprechung noch immer angewandt werde. Das Gesetz stammt aus der Zeit der Militärdiktatur unter Augusto Pinochet (1973-1990) und erlaubt deutlich höhere Strafen.