Technischer Fortschritt und Digitalisierung verändern nach Ansicht der westfälischen Präses Annette Kurschus nicht nur die Art, wie Menschen leben, arbeiten und kommunizieren, sondern auch die Formen, in denen sie musizieren, beten und glauben. "Auf den klassischen Kanälen, an den etablierten Orten, in den überkommenen Formen und der traditionellen Weise wird 'des Herrn Wort' seltener", sagte die Theologin am 17. Juni beim CVJM-Bundesposaunenfest in Essen. Gott bleibe derselbe, doch die Menschen erführen ihn auf je ihre eigene Weise.

Deshalb könnten auch die Älteren sich darüber freuen und darauf vertrauen, "dass Gott schon längst und stets neu mit der jungen Generation im Gespräch ist", sagte Kurschus weiter. Sie könnten jungen Menschen helfen, Gottes Stimme selbstständig wahrzunehmen, "in den Stimmen der Tradition, in neuen Klängen, im Hier und Jetzt und im eigenen Herzen". Für viele Kinder und Jugendliche seien beispielsweise die Mitarbeiter des CVJM solche "Lehrer des Hörens - Menschen die nicht alles wissen, sondern die neugierig machen auf Gott".

Das Bundesposaunenfest des Christlichen Vereins junger Menschen (CVJM) stand unter dem Motto "Zwischentöne". In der Grugahalle wurden rund 1.500 Musiker sowie noch einmal so viele Besucher erwartet. Auf dem Programm standen unter anderem Auftritte des Bundesjugendposaunenchores des CVJM und der Big Band der Universität Siegen sowie ein Unterhaltungsprogramm für die Kinder und Jungscharen.

Der CVJM-Westbund ist nach eigenen Angaben der größte Landesverband des CVJM in Deutschland. Er betreut rund 580 Vereine mit 70.000 Mitgliedern in Nordrhein-Westfalen, Hessen und dem Saarland sowie Teilen von Rheinland-Pfalz und Niedersachsen.