sozial-Branche

Hospizarbeit

Studie: Wenig Teilhabe für Eltern lebensverkürzend erkrankter Kinder



Berlin (epd). Zum Tag der Kinderhospizarbeit am 10. Februar verweist der Deutsche Hospiz- und Palliativverband (DHPV) darauf, dass Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern an vielen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens nicht oder nur unzureichend teilhaben könnten. Die Studie „Bedürfnisse von Familien mit lebensverkürzend erkrankten Kindern und Jugendlichen“ komme zu dem Ergebnis dass finanzielle, pflegerische und beratende Unterstützung ihnen zudem oft nur wenig passgenau zur Verfügung stehe, teilte der Verband am 6. Februar in Berlin mit.

Laut der Studie fühlten sich 71,4 Prozent der befragten Eltern nicht ausreichend beraten. Nur 12,3 Prozent der Kinder mit Pflegegrad 5 besucht demnach eine Regelschule. Geeignete Wohnformen und Pflegepersonal fehlten, 94,2 Prozent der Kinder lebten im Haushalt der Eltern. 66,9 Prozent der befragten Eltern bemängelten, dass sie bei Krankenhausaufenthalten ihrer Kinder oft Teile der Pflege übernehmen müssten. Verschärfend wirkten sich finanzielle Belastungen durch die Pflege und reduzierte Berufstätigkeit aus, bestehende Leistungen wie die Familiepflegezeit reichten nicht aus.

Kerstin Wülfing, Leiterin des Bergischen Kinder- und Jugendhospizes Burgholz und DHPVVorstandsmitglied, kritisierte, bestehende Angebote seien für Betroffene oft undurchsichtig. Es fehlten Informationen von jeweiligen Trägern, zugesicherte Leistungen könnten nicht erbracht werden. „Das führt bei den betroffenen jungen Menschen und ihren Familien zu Ängsten, wie sie ihr Leben in Zukunft gestalten können und ob Teilhabe überhaupt möglich sein wird.“



Weiterführende Links

Studie

Mehr zum Thema

Ehrenamtliche entlasten Eltern von lebensverkürzend erkrankten Kindern

Erik und Sven haben eine Krankheit, die dazu führt, dass sie ihre geistigen und motorischen Fähigkeiten nach und nach verlieren. Ehrenamtliche vom Kinderhospizdienst kümmern sich einmal pro Woche um die Brüder und entlasten damit die Eltern.

» Hier weiterlesen

Verein: Familien lebensverkürzend erkrankter Kinder hoch belastet

Osnabrück (epd). Für Familien mit einem lebensverkürzend erkrankten Kind steigen die Belastungen: Aufgrund des Fachkräftemangels in den ambulanten Pflegediensten müssten die Eltern oft mehr Pflegetätigkeiten übernehmen als geplant, sagte Marcel Globisch vom Vorstand des Deutschen Kinderhospizvereins dem Evangelischen Pressedienst (epd) anlässlich des Tags der Kinderhospizarbeit am 10. Februar.

» Hier weiterlesen