Nach dem Scheitern der Ampel-Koalition in Berlin sind viele Fragen offen. Die Reformen für mehr Autonomie von Pflegekräften und die Vereinheitlichung der Ausbildung stehen auf der Kippe. Und nicht nur die: Sozialverbände sind mit Blick auch auf die Verabschiedung mehrerer anderer Gesetze alarmiert.
Der Weg von Geflüchteten in Jobs könnte noch länger werden, wenn der Bund die Gelder für die Integrations- und Berufssprachkurse für 2025 wirklich halbiert. Nach dem Aus der Ampel liegen die Haushaltsberatungen erst mal auf Eis. Aber Kürzungen im Etat hätten drastische Folgen: 180.000 Personen könnten keinen Kurs beginnen, die Wartezeit stiege deutlich an.
Noch besteht Hoffnung, dass die Kürzungen bei den Integrations- und Berufssprachkursen 2025 weniger drastisch ausfallen. Doch was sind die Folgen für Kursteilnehmer, Träger und die Wirtschaft, wenn die Mittel um 53 Prozent sinken? Das erläutert Sascha Rex, Leiter der Stabsstelle Grundsatz und Verbandsentwicklung beim Deutschen Volkshochschul-Verband, im Interview mit epd sozial.
Angesichts wachsender Armut und Verunsicherung warnen Experten vor Folgen für die Demokratie. Steigende Einkommen führen laut dem "Sozialbericht 2024" nicht bei allen Menschen zu Wohlstand. Im neuen Verteilungsbericht der Böckler-Stiftung heißt es, eine verantwortungsvolle Politik dürfe verschiedene Gruppen nicht "gegeneinander ausspielen".
Das Deutsche Zentrum für Altersfragen (DZA) hat die Untersuchung "Ehrenamtliches Engagement und soziale Exklusion in der zweiten Lebenshälfte - fühlen sich ehrenamtlich Engagierte seltener sozial ausgeschlossen?" publiziert. Sie zeigt: Ehrenamtlich engagierte Personen in der zweiten Lebenshälfte berichten weniger über Gefühle sozialer Ausgrenzung als Personen ohne Ehrenamt. epd sozial dokumentiert die Kernaussagen.
Die Diakonie Deutschland warnt vor den Folgen einer weiteren Verschleppung von grundlegenden Reformen in der Pflege. Sie will der Politik jetzt mit einer eigenen Kampagne mehr Druck machen. Sie steht unter dem Motto: "Auch Du brauchst Pflege. Irgendwann."
Nur wenige Bundesländer fordern aus Steuergeld Investitionen in die ambulanten Pflege. Doch die, die es wie NRW tun, geben längst nicht genug Geld, klagen die Träger. Martina Pollert und Christian Westermann von der Ruhrgebietskonferenz Pflege erläutern in ihrem Gastbeitrag für epd sozial, zu welchen Problemen das führt. Sie beklagen einen massiven Investitionsstau, der systembedingt sei.
Viele Kitas haben zu wenig Personal. Bundesweit macht das Wort vom "Betreuungsnotstand" die Runde. Darum unterstützen vielerorts ungelernte Assistenzkräfte die Erzieherinnen und Erzieher. Dagegen gibt es aber auch Vorbehalte - die Betreuungsqualität dürfe nicht sinken.
Die Betreiber von Kindertagesstätten bleiben nach der Überzeugung der Dortmunder Bildungsforscherin Christiane Meiner-Teubner unter ihren Möglichkeiten, die Personalmisere in den Kindertagesstätten wirksam zu bekämpfen. Mehr Entlastungen und neue Karrierewege für Erzieherinnen und Erzieher könnten den Fachkräftemangel lindern, sagt die Expertin im Interview mit epd sozial.
Mittellose Studierende können nach dem Grundgesetz kein den Lebensunterhalt sicherndes Bafög verlangen. Denn die finanziellen Mittel des Staats sind begrenzt, so dass Studierenden auch Arbeiten zuzumuten ist, entschied das Bundesverfassungsgericht.