Fritz Graßmann, Vorstand des Diakonischen Werks Augsburg, ist zum Vorsitzenden des Diakonischen Rats in Bayern gewählt worden. Er ist für die kommenden sechs Jahre mitverantwortlich für die diakonische Arbeit im Freistaat, wo die Diakonie rund 1.260 Mitglieder und mehr als 100.000 Mitarbeitende hat. Matthias Heidler, Geschäftsführer in der Augustinum Gruppe, wurde in der konstituierenden Sitzung des Rats zum stellvertretenden Vorsitzenden gewählt. Pfarrer Jochen Keßler-Rosa, der das Gremium in den vergangenen sechs Jahren leitete, trat aus Altersgründen nicht mehr zur Wahl an und wurde auf der Mitgliederversammlung in den Ruhestand verabschiedet.
Jürgen Bender, der saarländische Pflegebeauftragte, hat am 31. Oktober den Evangelischen Freiheitspreis Saar erhalten. Die evangelischen Kirchenkreise und Kirchenbezirke im Saarland zeichneten ihn für „sein herausragendes Engagement für Pflegebedürftige und deren Angehörige“ sowie im Bereich Arbeitsmarkt und Armutsbekämpfung aus. Der frühere Präsident des Landessozialgerichts erhielt die mit 2.000 Euro dotierte Auszeichnung beim Reformationsempfang in der evangelischen Stadtkirche St. Wendel. Der Preis ehrt seit 2022 Einzelpersonen oder Gruppen, die „besonderes Wirken aus christlicher Motivation“ in Kirche, Ökumene, im Dialoge der Religionen oder in der Gesellschaft zeigen.
Theresia Degener, Juristin und Gründerin des Bochumer Zentrums für Disability Studies (Bodys), verlässt die Evangelischen Hochschule Bochum (EvH Bochum) und geht in den Ruhestand. Degener gelte als „Aktivistin der ersten Stunde“ und setze sich seit mehr als 40 Jahren für die Rechte und die Gleichbehandlung von Menschen mit Behinderung ein, teilte die Hochschule mit. Sie sei unter anderem maßgeblich an der Entstehung der UN-Behindertenrechtskonvention beteiligt und habe das Bodys unter ihrer Führung zu einer wichtigen Institution in der Forschung und Lehre im Bereich der Behindertenrechte geführt, hieß es. Die Heilpädagogik-Experten Kathrin Römisch und Stefan Schache übernehmen nach dem Ausscheiden von Degener die kommissarische Leitung des Zentrums.
Karin Bogoczek, die neue Direktorin der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik in Stuttgart-Botnang, wird am 7. November in einem Gottesdienst in ihr Amt eingeführt. Nach ihrer einstimmigen Wahl im Juni hat Bogoczek die Schulleitung bereits zum Schuljahresbeginn übernommen. Sie hat nach ihrem Sozialpädagogikstudium und einem Magisterabschluss in Germanistik, Geschichte und Philosophie viele Jahre die Fächer Deutsch und Gemeinschaftskunde unterrichtet. Seit 2019 arbeitete sie als Lehrerin an der Evangelischen Fachschule für Sozialpädagogik Herbrechtingen, die zum selben Trägerverein gehört. Dort war sie in den vergangenen zwei Jahren stellvertretende Schulleiterin. Aktuell bildet die Botnanger Fachschule 270 Erzieherinnen und Erzieher aus, 30 Lehrkräfte unterrichten parallel neun Kurse. Zur Fachschule gehört auch der evangelische Kindergarten.
Virginia Wangare Greiner, Sozialarbeiterin, und die Ärztin Cornelia Strunz sind in Berlin mit dem „HeldinnenAward 2024“ der Alice-Schwarzer-Stiftung ausgezeichnet worden. Die beiden Frauen bekämpften mit ihrem Engagement die Genitalverstümmelung mitten in Deutschland, erklärte die Stiftung zur Begründung. Der Preis ist mit 10.000 Euro dotiert und wurde zum zweiten Mal verliehen. Virginia Wangare Greiner ist in Tansania und Kenia aufgewachsen und lernte dort als junge Sozialarbeiterin ihren Mann kennen, einen deutschen Entwicklungshelfer. 1986 gingen beide nach Deutschland. Sie gründete 1996 den Verein Maisha für afrikanische Migrantinnen und Migranten. Die Geehrte rief zahlreiche Aufklärungskampagnen gegen Genitalverstümmelung in Deutschland ins Leben. Cornelia Strunz behandelt den Angaben zufolge seit 2013 Opfer von Genitalverstümmelung. Die Ärztin arbeitet im Krankenhaus Waldfriede in Berlin-Zehlendorf und veranstaltet Benefizkonzerte für das dortige „Desert Flower Center“, das Opfern von Genitalverstümmelung medizinische Hilfe und psychosoziale Betreuung bietet.