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Neue Arbeitswelt: EU besorgt um Sozialdialog



Brüssel (epd). Die EU-Kommission hat Vorschläge präsentiert, die den Dialog zwischen Beschäftigten und Arbeitgebern stärken sollen. „Länder, die einen starken Sozialdialog pflegen und eine hohe Tarifbindung haben, erweisen sich als resilienter“, erklärte EU-Handelskommissar Valdis Dombrovskis am 25. Januar in Brüssel. Die Kommission reagiert damit auf moderne Arbeitsformen, rückläufige Mitgliederzahlen in Gewerkschaften und sinkende Tarifbindung.

Dombrovskis betonte zudem, der soziale Dialog stelle sicher, dass sich der Arbeitsmarkt zugunsten von Angestellten und Unternehmen entwickele. Der Anteil der Arbeitnehmer mit Tarifverträgen ging den Angaben nach im EU-Durchschnitt von etwa 66 Prozent im Jahr 2000 auf etwa 56 Prozent im Jahr 2019 zurück, wie die EU-Kommission mitteilte. Beschäftigte einiger Sektoren, wie dem Pflegesektor, und junge Menschen würden sehr selten von Tarifverhandlungen profitieren.

Atypische Beschäftigungsverhältnisse

Auch die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder sei europaweit gesunken. „Gerade die Sektoren, in denen Gewerkschaften stark waren, sind auf dem Rückzug“, erklärte EU-Sozialkommissar Nicolas Schmit. „In einer Zeit, in der sich der Arbeitsmarkt jeden Tag an neue Formen von Arbeit anpasst, ist es an der Zeit sicherzustellen, dass der Sozialdialog als integraler Bestandteil der sozialen Marktwirtschaft erhalten bleibt“, sagte Schmit.

Der Vorschlag der EU-Kommission will die Sozialpartner ermutigen, sich mit neuen Arbeitsformen und atypischen Beschäftigungsverhältnissen zu befassen und über die Vorteile des sozialen Dialogs und mögliche Tarifverträge zu informieren. Außerdem ruft die Kommission die Mitgliedsstaaten dazu auf, die Sozialpartner bei der Gestaltung der Beschäftigungs- und Sozialpolitik einzubeziehen. Die Empfehlungen sind nicht bindend.