Nürnberg/München (epd). Die Freie Wohlfahrtspflege in Bayern begrüßt die von der Landesregierung angekündigte millionenschwere Unterstützung von Springer-Modellen in der Altenpflege. So könne eine Idee, die ursprünglich von der Evangelischen Kirche finanziert und von der bayerischen Diakonie erstmals umgesetzt wurde, „flächendeckend erprobt werden“, erklärte die Vorsitzende der Freien Wohlfahrtspflege Bayern, die bayerische Diakonie-Präsidentin Sabine Weingärtner, am 25. Januar in Nürnberg.
Der bayerische Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hatte vor knapp einer Woche angekündigt, rund 7,5 Millionen Euro für die weitere Erprobung Springer-Projekte in der Altenhilfe bereitzustellen. Bei derartigen Projekten steht die Idee im Vordergrund, Mitarbeitende für personelle Engpässe bereitzuhalten, um so zu verhindern, Personal aus der Freizeit zurückholen zu müssen. In der Pilotphase habe sich gezeigt, dass die Springerlösung zu verlässlicheren Dienstplänen und weniger Überstunden führt.
Weingärtner sagte, von 2019 bis 2022 wurden fünf ambulante und sechs stationäre Einrichtungen der Diakonie in Bayern ausgewählt und gefördert, um das Springer-Modell zu erproben. Die Ergebnisse seien eindeutig gewesen. Die Überstunden seien um bis zu 66 Prozent zurückgegangen, zeitgleich dazu habe sich die Arbeitszufriedenheit erhöht und die Krankheitsquote um 40 Prozent abgenommen. Die Förderung sei „ein starkes Signal“, um die Arbeitsbedingungen in der Pflege konkret zu verbessern.
In der Freien Wohlfahrtspflege Bayern sind das Bayerische Rotes Kreuz, die Arbeiterwohlfahrt, der Landes-Caritasverband Bayern, die Diakonie Bayern, der Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern und der Paritätische Wohlfahrtsverband Bayern organisiert. Gemeinsam erbringen die Verbände mit über 455.000 hauptamtlichen und rund 136.500 ehrenamtlichen Mitarbeitern rund 75 Prozent aller sozialen Dienstleistungen im Freistaat.