Frankfurt a.M. (epd). Mit dem Einsatz von Smart-Home-Technologien für Seniorinnen und Senioren sind große Hoffnungen verbunden. So soll die technische Unterstützung im Alltag selbstbestimmtes Leben so lange wie möglich aufrecht erhalten und den Einzug in eine Pflegeeinrichtung hinauszögern. Länger zu Hause leben ist das Ziel der altersgerechten digitalen Assistenzsysteme, die auch als „Ambient Assisted Living“ (AAL; Deutsch: „umgebungsunterstütztes Leben“) bekannt sind.
Damit die eigenen vier Wände zum „Smart Home“ werden, muss die Wohnung oder das Haus mit technischem Gerät ausgestattet werden. Das kann durch die Ausstattung mit Geräten und Sensoren funktionieren. Steuern können die Bewohner ihr Smart Home dann elektronisch über einen Monitor oder ein Tablet.
Für Seniorinnen und Senioren kann ein technisch vernetztes Zuhause vielversprechend sein, weil sich die Funktionen gezielt auf ihre Bedürfnisse anpassen lassen. Mit Fenster- und Türsensoren kann zum Beispiel ermittelt werden, ob eine Balkontür offen steht oder bei einem Einbruchsversuch Alarm geschlagen wird. Bewegungsmelder für das Licht können nächtliche Stürze verhindern. Weitere Sensoren registrieren die Aktivität des Bewohners und informieren Angehörige, sollte sich dieser über einen längeren Zeitraum nicht bewegt haben. Auch lassen sich Gesundheitsdaten wie Puls, Atmung und Blutdruck messen und an die Einnahme von Medikamenten erinnern.
Trotz des großen Potenzials sind die meisten Seniorenhaushalte in Deutschland noch nicht mit Smart-Home-Technologie ausgestattet. Viele Praxisbeispiele und Prototypen sind bisher im Projektstatus verblieben. Ein Grund dafür ist, dass Menschen, die ihre Wohnung oder ihr Haus mit Technik altersgerecht ausstatten wollen, bisher so gut wie allein für die Kosten aufkommen müssen. Die Pflege- und Krankenkassen übernehmen die Leistungen in der Regel nicht. Bei der staatlichen Förderbank KfW lässt sich allerdings ein Kredit oder ein Zuschuss beantragen.
Beim Datenschutz ist Vorsicht geboten, mahnt das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI). „Machen Sie sich bewusst, wie Ihr Gerät arbeitet, welche Daten Sie mit der Nutzung Ihres Geräts generieren und wo diese gespeichert werden.“ Die Datenschützer raten: „Entscheiden Sie bewusst, ob Sie auf Datensicherheit verzichten wollen, um bestimmte Funktionalitäten zu nutzen.“