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Familie

Ein Viertel aller Kinder wird zeitweise von einem Elternteil betreut



Berlin (epd). Rund ein Viertel aller Kinder in Deutschland wächst in seinen ersten 15 Lebensjahren zumindest zeitweise ausschließlich bei der Mutter oder dem Vater auf. Wie aus dem vom Bundesfamilienministerium in Berlin jüngst herausgegebenen „Monitor Familienforschung“ hervorgeht, sind die Gründe dafür vielfältig. Die Eltern des Kindes hätten sich etwa getrennt, ein Elternteil sei verstorben oder das Kind sei von Geburt an bei nur einem Elternteil aufgewachsen.

Nach drei Jahren sind drei von zehn Eltern den Angaben zufolge nicht mehr alleinerziehend und leben mit einer neuen Partnerin oder einem neuen Partner zusammen. Von den jüngeren Alleinerziehenden lebe sogar die Hälfte nach fünf Jahren wieder in einem Paarhaushalt, ist der Studie zu entnehmen. Mit dem Ex-Partner blieben fast drei Viertel der Eltern auch nach der Trennung in Kontakt. Der Umgang mit dem Kind könne in fast 60 Prozent der Fälle einvernehmlich geregelt werden, hieß es.

Fast alle Alleinerziehenden haben Anspruch auf Unterhalt

Knapp neun von zehn Alleinerziehenden hätten Anspruch auf Unterhalt, wovon allerdings nur die Hälfte die Zahlungen vollständig erhalte. Als Grund nannten die Forscher, dass das andere Elternteil finanziell häufig nicht in der Lage sei, den Unterhalt zu zahlen. So bezögen mehr als ein Drittel der Alleinerziehenden staatlichen Unterhaltsvorschuss.

Als Faktoren, die die Wahrscheinlichkeit dafür erhöhten, alleinerziehend zu werden, identifiziert der „Monitor Familienforschung“ geringe Qualifikation, geringes Einkommen und Arbeitslosigkeit. Häufig sei die finanzielle Situation von zukünftig Alleinerziehenden schon vor der Trennung deutlich angespannt, hieß es in dem Bericht. So falle zum Beispiel das monatliche bedarfsgewichtete Haushaltsnettoeinkommen von zukünftig alleinerziehenden erwerbstätigen Müttern durchschnittlich rund 240 Euro niedriger aus als das von Eltern, die sich nicht trennen. „Finanzielle Risiken zeichnen sich in der Regel bereits vor der Trennung ab“, hieß es.

Der Bericht basiert auf einer Befragung durch das Institut für Demoskopie Allensbach sowie auf Untersuchungen vom Wissenschaftszentrum Berlin für Sozialforschung (WZB) und vom Deutschen Jugendinstitut (DJI).