

Hannover (epd). Das Sozialwissenschaftliche Institut der Evangelischen Kirche in Deutschland (SI) hat Forschungsergebnisse zum Flüchtlingsengagement vorgestellt. Danach lassen sich Flüchtlingshelfer dem „Wert Offenheit“ zuordnen, heißt es in der von der Wirtschaftspsychologin Christel Kumbruck geleiteten Studie „Zivilgesellschaftliches Engagement: Was bewegt Menschen in Deutschland dazu, sich im Rahmen der Flüchtlingsthematik zu engagieren?“ Zu dem vom Sozialwissenschaftlichen Institut in Hannover geförderten Projekt fand am 17. Mai eine Online-Tagung statt.
Für Flüchtlingshelferinnen und Flüchtlingshelfer sei der Anreiz, Neues zu lernen und neue Kontakte zu knüpfen, ein starker motivationaler Treiber für ihr Engagement, hieß es weiter. „Sie erleben einen großen Mehrwert durch das Engagement mit Flüchtlingen: Beispiele hierfür sind Sinnerfüllung durch das Helfen und neue kulturelle Eindrücke, ohne dafür reisen zu müssen“, erklärte die emeritierte Professorin Kumbruck, die an der Hochschule Osnabrück Wirtschaftspsychologie lehrte, in einem Zeitschriftenbeitrag.
Flüchtlingsskeptikerinnen und Flüchtlingsskeptiker dagegen lassen sich laut Studie dem „Wert Erhaltung“ zuordnen: „Ihnen geht es um die Erhaltung der bestehenden Ordnung und Lage. Angetrieben werden sie von der Sorge, dass die Fremden vermehrte Kriminalität, Nichtachtung der staatlichen Ordnung, aber auch Veränderungen der bisher eher deutsch geprägten Alltagskultur mit sich brächten.“ Mit diesen beiden Werteorientierungen seien unterschiedliche gesellschaftliche Zielvorstellungen verbunden, nämlich eine multikulturelle Gesellschaft im Gegensatz zu einer sogenannten kulturhomogenen Gesellschaft.