Kampagne für mehr Medienkompetenz

Berlin (epd). Mit einer breit angelegten Kampagne unter dem Titel „#UseTheNews“ wollen deutsche Medien im kommenden Jahr über Desinformation und Fake News aufklären. Mit einem „Jahr der Nachricht“ sollen insbesondere junge Menschen auf die Bedeutung vertrauenswürdiger Informationen aufmerksam gemacht werden, teilte die gleichnamige Medien- und Bildungsinitiative „UseTheNews“ am Donnerstag in Berlin mit. Hinter der Kampagne stehen den Angaben zufolge rund 40 öffentlich-rechtliche und private Medienhäuser sowie Stiftungen und Bildungseinrichtungen.

Geplant sind im kommenden Jahr unter anderem tägliche Social-Media-Shows zu einem Nachrichtenthema. Dazu soll es rotierende „Social News Desks“ für 14- bis 24-Jährige in den beteiligten Medienhäusern geben. Zudem sind regionale Newscamps für Schüler sowie Kooperationen mit Schulen und Lokalredaktionen geplant.

„UseTheNews“ ist nach eigenen Angaben ein von der Nachrichtenagentur dpa und dem Hamburger Senat initiiertes gemeinnütziges Unternehmen. Es wird von zahlreichen Medien unterstützt.

Der Vorsitzende der dpa-Geschäftsführung, Peter Kropsch, nannte das Projekt eine „Nachrichtenkompetenzinitiative“. Sie solle jungen Menschen die Frage beantworten, „was es bringt, wenn man vertrauenswürdige Medien nutzt“. Er nannte den Vertrauens- und Relevanzverlust von „Medien journalistischer Herkunft“ alarmierend. Das „Jahr der Nachricht“ 2024 sei ein „Weckruf für die Demokratie“, um die Öffentlichkeit wachzurütteln, heißt es in der Pressemitteilung.

Die Aufsichtsratsvorsitzende der Funke Mediengruppe, Julia Becker, erklärte zur Vorstellung der Kampagne, die Presse- und Medienfreiheit sei aktuell durch Desinformation, Fake News und zunehmende Angriffe auf Journalisten gefährdet. Hinzu komme wirtschaftlicher Druck auf unabhängige Medien. Becker sitzt im Leitungskreis des „#UseTheNews“-Kuratoriums.

Der ARD-Vorsitzende und SWR-Intendant Kai Gniffke erklärte, in Zeiten von Künstlicher Intelligenz und sogenannten Deepfakes sei es schwer, zwischen Wirklichkeit und Fälschung zu unterscheiden: „Diese Herausforderung meistern wir nur, wenn wir zusammen für Qualitätsjournalismus einstehen.“ Letztlich hänge davon die „Zukunft unserer Demokratie“ ab. Studien zufolge nehmen das Nachrichteninteresse, die Nachrichtennutzung und das Vertrauen in Nachrichten seit Jahren ab.

Hamburgs Kultursenator Carsten Brosda (SPD) erklärte: „Uns droht die gemeinsame Faktenbasis für den demokratischen Diskurs abhanden zu kommen, und damit eine Grundlage unserer liberalen Demokratie.“ Begleitet wird das „Jahr der Nachricht“ ab Oktober 2024 von einer Sonderausstellung im Museum für Kommunikation in Berlin.

Neben ARD, ZDF und RTL/ntv beteiligen sich den Angaben zufolge unter anderem auch „Der Spiegel“, die Funke Mediengruppe sowie Verlegerverbände an dem „Jahr der Nachricht“. Hinzu kommen etwa die Landesmedienanstalten, die Bundeszentrale für politische Bildung, die Madsack-Stiftung und die Zeit-Stiftung.

lob

Audio-Trends: Mehr als die Hälfte der Deutschen nutzt Webradio

München (epd). In Deutschland nutzen 47 Millionen Menschen Webradio oder haben Zugang zu einer digitalen Radioempfangsmöglichkeit. Wie aus der am Donnerstag von den Landesmedienanstalten in München vorgestellten Studie „Audio Trends 2023“ hervorgeht, verfügen rund 13 Millionen Haushalte über mindestens ein DABplus-Gerät. Damit sei ein Drittel der Haushalte (32,9 Prozent) mit einem solchen Gerät ausgestattet, das waren 2,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr.

Die Bundesländer, in denen DABplus am häufigsten genutzt wird, sind Bayern und Sachsen. Dort verfügen jeweils mehr als 40 Prozent der Haushalte über ein solches Empfangsgerät. Die Zahl der Haushalte, die zwei oder mehr solche Empfangsgeräte haben, nehme zu, heißt es in der Studie. Im Vergleich zum Vorjahr sei die Zahl der DABplus-Geräte in Deutschland um mehr als 4,4 Millionen auf 28,3 Millionen gestiegen. Ein gutes Viertel der Autoradios sei mittlerweile für diese Technik ausgerüstet.

Das herkömmliche UKW-Radio wird laut Studie nur noch von 53 Prozent als meistgenutzte Empfangsart benannt. 2021 lag dieser Wert noch bei 57,9 Prozent. Ein Viertel der Personen ab 14 Jahren verwendet für Radioangebote über das Internet das Smartphone, etwa jeder Neunte hört Webradio über den Computer oder einen Smart Speaker. Bei der Nutzung dominieren der Studie zufolge etablierte Marken und ihre Ableger.

Auch das Radio werde sich durch die Möglichkeiten der Künstlichen Intelligenz (KI) verändern, teilten die Landesmedienanstalten mit. Eine der größten Herausforderungen der nächsten Jahre sei die Förderung der Relevanz von Radio in der digitalen Welt.

Ruth Meyer, Direktorin der Landesmedienanstalt Saarland, sagte: „In einer sich verändernden Audiowelt müssen wir dafür sorgen, dass die Anwendung von Künstlicher Intelligenz Vielfalt stärkt und nicht aushöhlt.“ Die Anbieter wünschten sich zu Recht regulatorische Rahmenbedingungen für den Einsatz von KI, um zukunftssicher planen zu können. Den Landesmedienanstalten sei es wichtig, diese Rahmenbedingungen aktiv zu gestalten. Die Landesmedienanstalt Saarland verantwortet die „Audio Trends“ gemeinsam mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien.

Für die Erhebung wurden nach Angaben der Medienanstalten zwischen dem 24. April und 21. Juni dieses Jahres 7.501 Interviews durchgeführt. Auftraggeber der Studie sind die Medienanstalten unter Beteiligung von der ARD, Deutschlandradio, Media Broadcast und Vodafone.

cph

UKW-Verbreitung in Bayern soll bis 2035 verlängert werden

München (epd). Die künftige bayerische Regierungskoalition von CSU und Freien Wählern will die UKW-Verbreitung von privaten Radioanbietern in Bayern bis zum Jahr 2035 verlängern. Darauf verständigten sich CSU und Freie Wähler in ihrem Koalitionsvertrag für eine zweite fünfjährige Wahlperiode. Der Vertrag wurde am Donnerstag in München von den Parteigremien verabschiedet und anschließend von den Partei- und Fraktionsvorsitzenden unterzeichnet.

Zusammen mit der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) will die Koalition die UKW-Frequenzen entsprechend verlängern. „Ein Abschalten von UKW wird es erst geben, wenn die wirtschaftliche Tragfähigkeit der privaten Radiobranche dies zulässt“, heißt es im Koalitionsvertrag. Die Digitalisierung des Hörfunks solle weiter gefördert werden. Dabei sollen digitale Anbieter besonders unterstützt werden. Es gehe darum, die Medienvielfalt in Bayern weiterhin zu erhalten und nachhaltig zu stärken.

Im Jahr 2025 laufen die von der BLM vergebenen UKW-Zuweisungen aus. Das zuletzt von der Medienanstalt entwickelte Modell sieht vor, die UKW-Zuweisungen der Anbieter um maximal sieben Jahre bis 2032 zu verlängern. Anschließend soll ausschließlich über DAB plus in digitaler Technik gesendet werden. Im Jahr 2028 soll den Plänen zufolge überprüft werden, ob die Marktentwicklung es zulässt, UKW zwei Jahre später abzuschalten. Gegebenenfalls sollte die UKW-Verbreitung um zwei weitere Jahre bis 2032 verlängert werden können.

Gegen diese Pläne erhoben zahlreiche private Radioanbieter in Bayern massive Kritik. Sie befürchteten Reichweiten- und damit Umsatzverluste. Es sei „nicht auszuschließen, dass UKW auch in sieben Jahren noch ein bedeutender Übertragungsweg für unsere Sender sein wird“, hieß es einem Brief vom 16. Oktober von 61 Hörfunksendern an die bayerische Politik: „So sind Reichweitenverluste von 20 bis 30 Prozent realistisch, was für die bayerischen Privatradios einen jährlichen Umsatzverlust von mindestens 20 bis 35 Mio Euro bedeuten würde.“

In ihrem Koalitionsvertrag bezeichnen CSU und Freie Wähler das duale System aus öffentlich-rechtlichem und privatem Rundfunk „als unverzichtbares Element der freien Meinungsbildung und Meinungsvielfalt“. Es sollen „faire Wettbewerbsbedingungen für alle Medienunternehmen“ geschaffen werden. Die Bedeutung des öffentlich-rechtlichen Rundfunks für die Demokratie sei „unverändert hoch“. Seine Aufgabe ist sei, durch Angebote in den Bereichen Bildung, Information, Beratung und Unterhaltung „die gesellschaftliche Vielfalt in ihrer ganzen Breite abzubilden“. Die Reform des öffentlich-rechtlichen Rundfunks soll „insbesondere auch unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit und Beitragsstabilität vorangetrieben werden“, heißt es im Koalitionsvertrag.

Geplant ist, dass in der neuen Staatsregierung die Freien Wähler die Leitung des Digitalministeriums übernehmen. Sie erhalten damit ein viertes Ressort. Als Digitalminister ist Fabian Mehring vorgesehen, bisher parlamentarischer Geschäftsführer der Freien Wähler im Landtag.

Er würde dann Judith Gerlach (CSU) an der Spitze des Digitalministeriums ablösen. Welchen Posten sie in der neuen Staatsregierung übernehmen wird, ist bisher nicht bekannt. Am 31. Oktober stellt sich Markus Söder im Landtag zur Wiederwahl, der nun nach der Unterzeichnung des Koalitionsvertrags nichts mehr im Wege steht. Wie die von der CSU geführten Ministerien besetzt werden, will Söder Medienberichten zufolge am 8. November bekannt geben, wenn das neue Kabinett vereidigt werden soll.

vnn

Frauen sind bei Film-Produktionen in Europa unterrepräsentiert

Straßburg (epd). Frauen arbeiten in Europa weitaus weniger für Kinofilme als Männer. Zwischen 2018 und 2022 waren 26 Prozent der Regisseure von Kinofilmen weiblich, teilte die Europäische Audiovisuelle Informationsstelle am Donnerstag in Straßburg mit. Der Anteil der Drehbuchautorinnen von Kinofilmen lag bei 29 Prozent, unter den Produzentinnen waren 35 Prozent Frauen produziert, beim Filmschnitt gab es 33 Prozent Frauen.

Unter den Filmkomponisten waren laut dem vom European Audiovisual Observatory des Europarats veröffentlichten Bericht nur 10 Prozent Frauen, bei den Kameraleuten lag der Anteil bei 11 Prozent. Selbst bei den Hauptdarstellern lagen die Frauen zurück. Ihr Anteil lag insgesamt bei 41 Prozent.

Betrachtet man die Filmproduktionen, sinkt der Frauenanteil noch: Nur bei 23 Prozent der Filme hatten Frauen Regie geführt, bei 28 Prozent hatten sie das Drehbuch geschrieben. 33 Prozent der Filme waren von Frauen produziert, bei 10 Prozent hatten Frauen hinter der Kamera gestanden. Zu 9 Prozent der Filme hatten Frauen die Musik komponiert. Nur bei den Darstellern entsprach der Anteil der Frauen, die Hauptrollen in Filmen verkörperten, ihrem Anteil in der Branche und lag bei 41 Prozent. Das Gleiche gilt für den Schnitt mit 33 Prozent.

Die Präsenz von Frauen nahm laut der Untersuchung zu bei Filmen, bei denen eine Frau Regie oder Co-Regie führte. Bei Drehbuchautorinnen lag der Anteil im Schnitt pro Film dann bei 77 Prozent.

In die Untersuchung flossen die Daten von Kinofilmen aus den 46 zum Europarat gehörenden Staaten ein. Eine weitere Quelle für die Analyse war die Online-Datenbank Lumiere, die Daten von Filmstarts aus 34 europäischen Ländern erhebt.

Über den betrachteten Zeitraum von insgesamt zehn Jahren habe sich der Anteil der Frauen unter den aktiven Fachkräften langsam erhöht, teilte die Informationsstelle mit. Allerdings gebe es zwischen den einzelnen europäischen Ländern erhebliche Unterschiede.

cd/dir

Urteil: Mehrwertsteuer für ORF-Empfang nicht EU-rechtswidrig

Luxemburg (epd). Österreich darf auf das Progammentgelt für den öffentlichen Rundfunk eine Mehrwertsteuer erheben. Dies gilt auch dann, wenn zur Finanzierung des öffentlichen Rundfunks eine gesetzliche Zwangsgebühr erhoben wird, die von jedem Haushalt gezahlt werden muss, der Rundfunk empfangen kann, urteilte am Donnerstag der Europäische Gerichtshof (EuGH) in Luxemburg (AZ: C-249/22).

Im Streitfall hatte eine Österreicherin von der österreichischen Gebühren Info Service GmbH (GIS) die Rückerstattung der Mehrwertsteuer verlangt, die in dem von ihr gezahlten sogenannten Programmentgelt enthalten war. Das Programmentgelt in Höhe von derzeit monatlich 18,59 Euro (netto), welches dem österreichischen Rundfunk (ORF) zugute kommt, macht etwa zwei Drittel von dem aus, was Österreicher für den Rundfunk aufbringen müssen.

Das Programmentgelt muss jeder zahlen, der den ORF über Antenne (terrestrisch oder DVB-T) empfangen kann. Das restliche Drittel machen weitere Radio- und Fernsehgebühren, ein Kunstförderbeitrag und Abgaben an Bund und Länder aus.

Für den Zeitraum vom 1. Oktober 2013 bis zum 31. Oktober 2018 belief sich die von der Klägerin gezahlte Mehrwertsteuer auf das Programmentgelt auf insgesamt 100,57 Euro. Die Erhebung der ermäßigten zehnprozentigen Mehrwertsteuer sei nicht mit der EU-Mehrwertsteuerrichtlinie vereinbar, meinte die Klägerin.

Der EuGH sah in der Mehrwertsteuer auf das ORF-Programmentgelt keinen EU-Rechtsverstoß. Die EU-Mehrwertsteuerrichtlinie sehe zwar eine Steuerbefreiung von „Tätigkeiten der öffentlichen Rundfunk- und Fernsehanstalten, ausgenommen Tätigkeiten mit gewerblichem Charakter“ vor. Für Österreich sei aber eine Ausnahmeregelung geschaffen worden, nach der der Rundfunk weiterhin besteuert werden dürfe.

Dem stehe auch nicht entgegen, dass der ORF mit einer „gesetzlichen Zwangsgebühr“ finanziert werde, die von jeder Person bezahlt wird, die das Programm über Antenne empfangen kann.

fle

MDR kürzt bei Regionalnachrichten

Magdeburg, Leipzig (epd). Der Mitteldeutsche Rundfunk (MDR) will die Regionalberichterstattung in Sachsen-Anhalt einschränken. Wie der Sender in Leipzig dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte, soll es ab dem kommenden Jahr im Radioprogramm von MDR Sachsen-Anhalt weniger Nachrichtenblöcke aus den Regionalstudios geben. Zuerst hatte die „Mitteldeutsche Zeitung“ (MZ, Mittwoch) aus Halle darüber berichtet.

Demnach soll es ab Januar jeweils zur halben Stunde werktags an den Nachmittagen sowie an Samstagen einheitliche Nachrichten für das gesamte Bundesland geben. Die Berichterstattung aus den Studios in Magdeburg, Halle, Dessau-Roßlau und Stendal entfalle zu diesen Zeiten. Stattdessen solle es künftig in jeder Sendestunde zwei Beiträge aus den Regionalstudios geben, hieß es.

Damit will der Sender Sparvorgaben umsetzen. Laut „MZ“ handelt es sich um 1,1 Millionen Euro. Der MDR wollte die Summe nicht bestätigen. Sie sei Teil des Wirtschaftsplans, über den der Rundfunkrat erst im Dezember beraten werde.

Der Sender verwies auf ein verändertes Nutzungsverhalten der Hörer. Man wolle mit dem veränderten Angebot das Bewusstsein für das ganze Land stärken.

Von den Einsparplänen sind auch freie Mitarbeiter des MDR betroffen. Es werde aber für alle bislang Beschäftigten ein gesichertes Auskommen geben. Für die zusätzlichen regionalen Beiträge seien mehr Einsätze von Reportern in den Regionen geplant.

Ebenso sollen Aktivitäten wie Engagements bei Stadtfesten stark eingeschränkt werden. Auch beim Sachsen-Anhalt-Tag in Stendal im kommenden Jahr werde es ein reduziertes Bühnenangebot geben, hieß es.

lob

ZDF untertitelt Live-Übertragungen mit Hilfe von KI

Mainz (epd). Das ZDF hat sich Leitlinien für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) gegeben. Dabei gelte vor allem der Grundsatz, dass KI-Anwendungen die Arbeit der Redaktionen unterstützen, aber nicht ersetzen sollen, teilte der Sender am Donnerstag in Mainz mit.

„Mit Unterstützung generativer KI erstellte Inhalte werden durch Redakteurinnen und Redakteure geprüft, abgenommen und publiziert“, heißt es in den Leitlinien. Eine Ausnahme von dieser Regel ist bereits jetzt für die Live-Untertitelung von Fernsehübertragungen vorgesehen, beispielsweise bei Sportveranstaltungen.

Bei allen von KI-Anwendungen erstellten Inhalten müssten die Qualitäts- und Programmrichtlinien des Senders eingehalten werden. Texte, Bilder und Videos unterlägen weiterhin der journalistischen Sorgfaltspflicht, schreiben die Leitlinien vor: „Inhalt, Herkunft und Wahrheitsgehalt sind zu prüfen.“

„Verlässliche und geprüfte Informationen sind durch die große Dynamik im Bereich generativer KI wichtiger denn je“, erklärte Chefredakteurin Bettina Schausten: „Um die Chancen von KI im Arbeitsalltag nutzen zu können, müssen wir uns der Risiken bewusst sein.“ Eigene Entwicklungen in dem Bereich will das ZDF der Öffentlichkeit gegenüber transparent darstellen.

lmw

Johanna Bruckner kommt zur Zeitungsgruppe Stuttgart

Stuttgart (epd). Johanna Bruckner wird „Head of Digital/Content“ bei der Zeitungsgruppe Stuttgart. Die 39-Jährige trete ihre Position zum 1. Januar 2024 an, teilte die Zeitungsgruppe Stuttgart am Donnerstag mit.

Sie verantworte die redaktionelle Entwicklung und die Inhalte der digitalen Medien. Dazu gehörten Nachrichten-Websites, Newsletter, Podcasts, Apps und die digitale Zeitung. Johanna Bruckner kommt von der dpa-infocom, wo sie zuletzt als Redaktionsleiterin Digital tätig war. Ihre journalistische Laufbahn startete die gebürtige Stuttgarterin in der Onlineredaktion der Süddeutschen Zeitung. Von 2017 bis Ende 2020 berichtete sie für diese Zeitung aus den USA.

Swantje Dake, seit 2018 Chefredakteurin Digital, wird die Zeitungsgruppe Stuttgart Ende Januar 2024 nach acht Jahren auf eigenen Wunsch verlassen. Die 45-Jährige ist als Chefredakteurin für die digitalen Kanäle des Stuttgarter Pressehauses und die digitale Transformation der Redaktionen zuständig.

lbw

Bettina Böttinger moderiert zum letzten Mal den "Kölner Treff"

Köln (epd). Bettina Böttinger moderiert am Freitagabend zum letzten Mal den „Kölner Treff“ im WDR-Fernsehen. Nach 30 Jahren als Moderatorin in Talkshows im WDR-Fernsehen, davon 17 Jahre als Moderatorin des „Kölner Treffs“, werde sich die 67-Jährige von der Talkshow verabschieden, teilte der Westdeutsche Rundfunk am Donnerstag in Köln mit.

Geplant sei eine „fulminante, extra lange Ausgabe“, hieß es. Neben Gästen wie Herbert Grönemeyer und Guido Maria Kretschmer seien auch „einige Überraschungen“ zu erwarten. Im Anschluss zeigt der WDR ab Mitternacht die Sendung „Bye, bye, Bettina“, ein Rückblick auf das Wirken als Moderatorin. Die nächste Ausgabe vom „Kölner Treff“ wird am 3. November von Susan Link und Micky Beisenherz moderiert.

Böttinger wird dem „Kölner Treff“ als Produzentin erhalten bleiben. Und mit „Böttinger - Wohnung 17“ wird ab dem 3. November immer nach dem „Kölner Treff“ ein neues Format im WDR-Fernsehen und der ARD-Mediathek zu sehen sein.

Böttinger begann 1985 als Redakteurin beim WDR im Regionalbüro Bonn, dessen Leitung sie 1989 übernahm. Seit 1991 war sie für den WDR vor allem als Moderatorin tätig. Sie präsentierte unter anderem das Magazin „Parlazzo“, die Talkrunden „B. trifft …“, „Böttinger“ und „Kölner Treff“. 1994 gründete sie ihre eigene Film- und Fernsehproduktionsfirma Encanto.

lwd

"Blaue Panther" für Link und Winterscheidt

München (epd). Der Ehrenpreis des bayerischen Ministerpräsidenten im Rahmen der Verleihung des „Blauer Panther - TV & Streaming Award“ geht dieses Jahr an die Journalistin Dunja Hayali. Ministerpräsident Markus Söder (CSU) würdigte Hayalis „prägende Leistungen im Deutschen Fernsehen“. Bei der Verleihung am Mittwochabend in München sagte er, die Journalistin stehe „für einen klaren Kompass gegen Rassismus, Frauenhass und Diskriminierung von Minderheiten“. Die 49-jährige Hayali vermittle „mit großer Professionalität“ komplexe Sachverhalte „verständlich, ohne oberflächlich zu werden“, erläuterte Söder.

In der Kategorie Information/Journalismus ging der Blaue Panther unter anderem an Lisa-Marie Schnell, Tabea Mirbach, Volker Wasmuth und Patrick Zellhofer für ihre Produktion „Die Kinder von Lüdge - Alle haben weggesehen“ für Spiegel TV auf ZDFinfo. Weitere Panther in der Kategorie gingen an Christian Beetz für die Produktion „Juan Carlos - Liebe, Geld, Verrat“ über den spanischen König sowie an Julia Schweimberger und ihr Reporterteam vom Bayerischen Rundfunk (BR) für ihre dreiteilige Doku-Serie „Dirty Little Secrets“ über die Musikindustrie. Der Dreiteiler zeige einen „Mix aus Intrigen, viel Geld und Deals“.

Einen Blauen Panther in der Kategorie Bildung/Kultur erhielten Saksia Geisler und Kristian Kähler für Buch und Regie zu „Propagandaschlacht um die Ukraine“ für mehrere öffentlich-rechtliche Sender. Ein weiterer Preis in der Kategorie ging an Joko Winterscheidt für seine Leistung als Präsentator von „Presents: Joko Winterscheidt The World's Most Dangerous Show“ für die Streaming-Plattform PrimeVideo.

In der Kategorie Fiktion waren Akeem van Flodrop als „Bester Schauspieler“ für seine Darstellung des Dawit in „I don't work here“ (ZDFneo) und Jeanette Hain als „Beste Schauspielerin“ für ihre Darstellung der Jutta in „Luden - Könige der Reeperbahn“ (Prime Video) erfolgreich. Der Preis für die beste Regie in der Kategorie ging an Caroline Link für die TV-Serie „Safe“ (ZDFneo). Link schaffe „Großes für die kleine 'Leinwand“ in der Serie über zwei Kinderpsychologen, so die Jury. Den Preis für das beste Drehbuch erhielt Katharina Eyssen für ihre Arbeit bei der Serie „Die Kaiserin“ (Netflix), die vom Leben der rebellischen „Sissi“ am Wiener Hof handelt.

Der Blaue Panther in der Kategorie Entertainment ging an Tim Mälzer und André Dietz als Moderatoren der Produktion „Zum Schwarzwälder Hirsch - eine außergewöhnliche Küchencrew und Tim Mälzer“ (VOX). Das Projekt sei „einzigartig, ambitioniert“ und zugleich „sehr unterhaltsam“. Mälzer und Dietz gehen dabei der Frage nach, warum Menschen mit Down-Syndrom in Deutschland als „nicht ausbildungsfähig“ gelten.

Auch die Publikumspreise wurden vergeben. Die Auszeichnung für die „Beliebteste Serie“ ging an „Gestern waren wir noch Kinder“ (ZDF), die ein Familiendrama über den Absturz einer Bilderbuchfamilie nach der Tötung der Mutter durch den Vater erzählt. Der Publikumspreis für die „Beliebteste Unterhaltungssendung“ ging an „Joko & Klaas gegen ProSieben“. Die Sendung sei „seit langem ein Garant für fantastische Unterhaltung“, heißt es in der Jurybegründung für die Nominierung.

Den Nachwuchspreis des Blauen Panthers erhalten Chiara Grabmayr für ihre Leistung als Regisseurin, Jakob Schreiner für seine Leistung als Hauptdarsteller sowie beide für ihre Leistung als Co-Creators in der zweiten Staffel der Serie „Fett und Fett“ (ZDFneo). Grabmayr und Schreiner böten den Zuschauen „zumindest eine Ahnung“ davon, „was da los ist bei den jungen Leuten“.

Der „Blauer Panther - TV & Streaming Award“ ist seit 2022 der Nachfolger des seit 1989 verliehenen Bayerischen Fernsehpreises und wird von der Bayerischen Staatskanzlei und dem Bayerischen Staatsministerium für Digitales gefördert.

lbm