Interessenkonflikt: "Spiegel"-Autor Hammerstein gibt Zuständigkeit ab
Hamburg (epd). Der „Spiegel“-Autor Konstantin von Hammerstein wird bei dem Nachrichtenmagazin seine Zuständigkeit für das Bundesverteidigungsministerium abgeben. Das sagte Unternehmenssprecherin Anja zum Hingst dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Freitag auf Anfrage in Hamburg. Zuvor war bekannt geworden, dass Hammersteins Tochter seit Anfang 2022 im Verteidigungsministerium arbeitet. Seit April 2023 gehört sie zum Redenschreiber-Team von Minister Boris Pistorius (SPD).
Hingst verwies darauf, dass eine Titelstory über Pistorius, bei der Hammerstein Ende April Ko-Autor war, inzwischen im Internet um einen Transparenzhinweis ergänzt wurde. „Wir haben diesen Hinweis am 10. Mai 2023 hinzugefügt, nachdem die Chefredaktion davon erfahren hat“, heißt es auf der Webseite des Magazins.
Ins Rollen gebracht hatte den Vorgang das Portal „Business Insider“, das zum Medienkonzern Axel Springer gehört. Durch einen Artikel in dem Portal war öffentlich geworden, dass die Tochter des Journalisten, Elisabeth von Hammerstein, im Verteidigungsministerium arbeitet. Konstantin von Hammerstein habe der „Spiegel“-Chefredaktion diesen Umstand verschwiegen, hieß es.
Hammerstein (Jahrgang 1961) war ab 1998 Redakteur im „Spiegel“-Wirtschaftsressort in Hamburg und anschließend zwölf Jahre lang Ressortleiter in verschiedenen Funktionen. Unter anderem war er Chef des Hauptstadtbüros. Seit 2014 berichtet er als „Spiegel“-Autor aus Berlin vor allem über Sicherheits- und Verteidigungspolitik.
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