Hendrik Lünenborg wird Direktor des NDR-Landesfunkhauses Hamburg
Hamburg (epd). Der Leiter der Intendanz des NDR, Hendrik Lünenborg (51), wird zum 1. Juli Direktor des NDR-Landesfunkhauses Hamburg. Der Verwaltungsrat des Norddeutschen Rundfunks (NDR) stimmte am Freitag dem Personalvorschlag von Intendant Joachim Knuth zu, wie der NDR in Hamburg mitteilte. Der Landesrundfunkrat Hamburg hatte bereits am Mittwoch zugestimmt. Aktuelle Direktorin des Landesfunkhauses Hamburg ist seit 1. Oktober 2010 Sabine Rossbach. Da sie ihr Amt zum 1. April zur Verfügung stellt, leitet die stellvertretende Direktorin Ilka Steinhausen das Landesfunkhaus bis zum Amtsantritt Lünenborgs.
Intendant Knuth verwies auf Lünenborgs „große journalistische Expertise“, er habe Innovationen im NDR vorangetrieben und klare Vorstellungen davon, wie das Programm strategisch weiterentwickelt werden müsse. Zugleich genieße der 51-Jährige aus seiner Zeit als Leiter des Hamburger Hörfunklandesprogramms NDR 90,3 großes Vertrauen, weil er teamorientiert arbeite und über sehr gute kommunikative Fähigkeiten verfüge. Das bezeichnete Knuth als „die besten Voraussetzungen“ für die neue Aufgabe. Dem Personalvorschlag waren eine öffentliche Ausschreibung und ein mehrstufiges Auswahlverfahren vorausgegangen.
Lünenborg stammt aus Weseke in Westfalen und studierte in Osnabrück Politikwissenschaften und Geschichte. Seit 1994 arbeitete er als freier Mitarbeiter beim NDR, später volontierte er dort. Stationen beim NDR waren danach die Redaktion Landespolitik/Wirtschaft im NDR-Landesfunkhaus Niedersachsen in Hannover und beim Radioprogramm NDR Info in Hamburg sowie ab 2009 als Chef vom Dienst und stellvertretender Leiter beim Radioprogramm N-JOY. Von 2012 bis 2016 war Lünenborg Leiter der Intendanz, zwischen 2016 und 2020 Programmchef von NDR 90,3 und stellvertretender Direktor des NDR-Landesfunkhauses Hamburg. In den vergangenen drei Jahren war er zuständig für die strategische Unternehmensentwicklung und Leiter der Intendanz des NDR.
Der scheidenden Direktorin Rossbach war im vergangenen Jahr in Medienberichten unter anderem eine Bevorzugung von Kunden der PR-Agentur ihrer Tochter im Programm des „Hamburg Journals“ vorgeworfen worden. Auch wurde ihr eine Einflussnahme bei der Bewerbung ihrer jüngeren Tochter auf eine Stelle bei NDR Kultur vorgehalten. Eine unabhängige journalistische Prüfung ergab laut NDR keine Belege für die Vorwürfe. Später beklagten Mitarbeiter Rossbachs Führungsstil. Sie wies die Vorwürfe größtenteils zurück, ließ ihr Amt jedoch zunächst ruhen. Später kündigte sie an, ihr Amt zum 1. April 2023 zur Verfügung zu stellen. Nach einer Freistellung wird sie den NDR nach Senderangaben zum 31. Oktober dieses Jahres endgültig verlassen.
lnh