Fachmagazin "Medienkorrespondenz" wird eingestellt
Bonn (epd). Die Fachzeitschrift „Medienkorrespondenz“ wird im kommenden Jahr nicht mehr erscheinen. Die Berichterstattung über Rundfunk- und Medienpolitik soll zum Jahreswechsel der neue digitale Themen-Service „KNA Mediendienst“ der Katholischen Nachrichten-Agentur (KNA) übernehmen, wie das Katholische Medienhaus dem Evangelischen Pressedienst (epd) am Dienstag bestätigte. Grundlage hierfür sei ein Beschluss des Aufsichtsrats der Dreipunktdrei Mediengesellschaft.
Die Bereiche Netzpolitik, Medienethik und Medienkompetenz sollen laut einem Schreiben an die Abonnenten in dem Themendienst stärker behandelt werden als bislang in der „Medienkorrespondenz“. Künftig würden wöchentlich Hintergrundartikel aus dem Medienjournalismus erscheinen, teilte der Vertriebsleiter mit. Ergänzend zu den aktuellen Autorinnen und Autoren der „Medienkorrespondenz“ sollen Korrespondentinnen und Korrespondenten der nationalen und internationalen Standorte der KNA für den Mediendienst schreiben, insbesondere das Hauptstadtbüro und das Büro in Brüssel.
Vom Katholischen Medienhaus hieß es, die Medienberichterstattung solle „mit den Möglichkeiten einer Nachrichtenagentur eine größere inhaltliche Vielfalt und über die Ausspielwege der Agentur auch eine größere Reichweite im Vergleich zum gedruckten Fachblatt erhalten“. Aus der Zeitschrift für ein Fachpublikum werde ein inhaltliches Angebot für Redaktionen, Multiplikatoren in Politik und Gesellschaft, im Bildungssektor sowie allgemein für Medien- und Kulturinteressierte.
Eine Schließung hatte der „Medienkorrespondenz“ schon mehrere Male gedroht. Anfang 2013 war bekanntgeworden, dass die katholischen Bischöfe eine Einstellung des Fachdienstes zur Jahresmitte prüften. Das hatte zu heftigen Protesten geführt. Vertreter aus Politik und Publizistik forderten die Bischöfe auf, die Zeitschrift zu erhalten. Der Ständige Rat der katholischen Deutschen Bischofskonferenz beschloss im April 2013, die Zeitschrift nicht einzustellen.
Die „Medienkorrespondenz“ erscheint seit 1953. Seit 2011 wird sie von der Dreipunktdrei Mediengesellschaft herausgegeben, die Teil des Katholischen Medienhauses in Bonn ist. Bis Ende 2014 hieß die Fachzeitschrift „Funkkorrespondenz“. Anfang 2015 benannte sie sich um und änderte ihren Erscheinungszyklus von einer Ausgabe pro Woche auf eine Ausgabe alle 14 Tage. Chefredakteur ist Dieter Anschlag.
jsb