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Caritas startet Jahreskampagne "Frieden beginnt bei mir"




Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa beim Start der Kampage in Leipzig
epd-bild/Caritas
Uter dem Motto "Frieden beginnt bei mir" ist am 22. Januar in Leipzig die bundesweite Caritas-Jahreskampagne gestartet worden. Gezeigt werde, was und wie jeder und jede zum Frieden beitragen könne und was es für Versöhnung brauche, hieß es.

Leipzig (epd). Beim Start der Kampagne im Caritas-Familienzentrum Leipzig sagte Caritas-Präsidentin Eva Maria Welskop-Deffaa: „Frieden ist nichts, was ein für alle Mal da ist. Er muss immer wieder neu erworben und abgesichert werden.“ Und die Verbandschefin ergänzte: „Auch in unfriedlichen Zeiten ist es möglich und dringlich nötig, zum Frieden anzustiften.“

Dazu stellt der katholische Wohlfahrtsverband in der Kampagne eigene Projekte und Angebote in den Mittelpunkt, die einen Beitrag zum Frieden leisten, wie Familienberatungsstellen, Bahnhofsmissionen und Aufnahmeeinrichtungen für Geflüchtete.

Front machen gegen polarisierende Verhaltensweisen

„Friedensstifterin ist die Caritas da, wo sie Brücken zu baue, Kompromisse ermögliche und auch “politischen Brandstiftern das Handwerk legt", unterstrich sie mit Blick auf polarisierende Debatten und spaltende Verhaltensweisen in der Gesellschaft.

Zu den vorbildlichen Initiativen, die zeigten, wie vielfältig die Friedensarbeit vor Ort sein könne, gehört laut der Caritas-Präsidentin auch das Projekt „Stinktier“ des Caritasverbandes Leipzig, das Gewaltprävention an Schulen anbietet. Die Schülerinnen und Schüler lernen dabei, Konflikte frühzeitig zu erkennen, gewaltfreie Lösungswege zu finden und Eskalationen zu verhindern. Ein anderes Beispiel seien in den bundesweit 25.000 Caritas-Einrichtungen Patenprogramme für geflüchtete Kinder, die oft von ehrenamtlich Engagierten getragen werden.

In der Caritas-Kita Don Bosco in Solingen zeigte zum Kampagnenstart das aus der „Sendung mit der Maus“ bekannte Schauspielerduo Fug und Janina das für den Caritasverband im Erzbistum Köln entwickelte interaktive Theaterstück „Katze und Hund, na und?“, bei dem die Bewältigung von Konflikten im Vordergrund steht.

Mädchencafé als Schutzraum

Auch in der Anlauf- und Beratungsstelle „No Limits“ des Sozialdienstes katholischer Frauen (SkF) in Hameln ist man für den Frieden aktiv. Dort ist das Mädchencafé Anlaufstation und Schutzraum für diejenigen, die Unfrieden und Gewalt erleben. „Hier finden die Mädchen eine friedliche zugewandte Atmosphäre und können, aber müssen nicht, über ihre Probleme sprechen. Manche sind im Krieg mit ihrem Körper, manche kämpfen mit der Rolle, die ihnen in der Familie zugewiesen wird. Wir zeigen ihnen Wege aus der Gewalt“, umschreibt Christiane Emmel, Sozialarbeiterin und Präventionsbeauftragte des Caritas-Haus’ Hameln das Projekt.

Besonderes Augenmerk müsse auch auf die Menschen am Rande der Gesellschaft gelegt werden, sagte der Vorstandsvorsitzende des Caritasverbandes Leipzig, Tobias Strieder: „Wer einsam und isoliert lebt, wer gesundheitliche Beeinträchtigungen hat, wer nicht weiß, ob am Ende des Monats die wichtigsten Auslagen noch beglichen werden können, wird die aktuellen Krisen so belastend und bedrängend erleben, dass die Kapazität für gemeinsame Gegenwehr fehlt.“

Im Laufe des Jahres will die Caritas durch Aktionen an vielen Standorten die eigenen Träger sowie andere Organisationen, Institutionen, Gruppen und einzelne Menschen dazu bringen, ihren eigenen Beitrag zum Frieden zu reflektieren. Insbesondere sollen im öffentlichen Raum aufgestellte, mit dem Kampagnenmotto „Frieden beginnt bei mir“ versehene Spiegel dazu animieren. Auch in den Einrichtungen der Caritas sollen die vorhandenen Spiegelflächen, etwa in den Badezimmern, dazu genutzt werden.

Dirk Baas, Bettina Gabbe